IVF bei Patientinnen mit geringem Ansprechen der Eierstöcke, eine große Herausforderung für die assistierte Reproduktion

Wissen Sie, was es bedeutet, eine niedrige Ovarialantwort (POR) zu haben? Dieser Begriff bezieht sich auf die geringe Anzahl von Eizellen, die in der Phase der Follikelpunktion bei der In-vitro-Fertilisation gewonnen werden, und betrifft zwischen 7 und 24 % der Patientinnen, die sich an eine Klinik für assistierte Reproduktion wenden.

Eine geringe Reaktion der Eierstöcke darf nicht mit einer geringen Reaktion der Frau auf Hormonpräparate verwechselt werden. Viele Frauen leiden unter diesem Problem, erreichen aber durch die hormonelle Stimulation im Rahmen der ART ein gutes Ansprechen. Wenn eine Frau schlecht auf Hormonpräparate anspricht, liegt das an Faktoren wie Alter, Beckeninfektionen oder genetischen Faktoren. Das reproduktive Alter ist nicht unbedingt mit dem biologischen Alter gleichzusetzen. Manche Frauen werden mit einer geringeren Anzahl von Eizellen geboren als andere, und manche Frauen produzieren eine größere Anzahl von Follikeln als andere.

ES BESTEHT KEIN ZWEIFEL DARAN, DASS DIE STIMULATION DER EIERSTÖCKE VON BEGINN DER BEHANDLUNG AN INDIVIDUELL DURCHGEFÜHRT WERDEN MUSS.

Wann spricht man bei einer Frau von einem geringen Ansprechen der Eierstöcke?

Es gibt einige Faktoren, anhand derer wir erkennen können, wann eine Frau unter diesem Problem leidet:

• Wenn die Anzahl der Follikel im Eierstock, die im transvaginalen Ultraschall zu sehen sind, weniger als 5 beträgt.
• Nach Angaben der SEF (Spanische Fruchtbarkeitsgesellschaft) ist dies der Fall, wenn eine Frau nach einer Follikelstimulation 3 oder weniger Eizellen hat
• Wenn nach einer FSH-Dosis von weniger als 3.000 Ul und einer Östradiolkonzentration von weniger als 500 pg/ml (am Tag der hCG-Injektion) eine geringe Anzahl von Eizellen entnommen wird.

Welche Tests können vor der Stimulation durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Patientin möglicherweise eine geringe Reaktion zeigt?

Um herauszufinden, ob eine Frau aufgrund einer geringen Reaktion der Eierstöcke eine reproduktionsmedizinische Behandlung benötigt, ist es wichtig, im Vorfeld einige Tests durchzuführen, die Aufschluss darüber geben, ob eine geringe Reaktion der Eierstöcke vorhanden ist oder nicht.

• Nach einem vorangegangenen Zyklus mit geringem Ansprechen.
• Je nach Alter, wie oben erwähnt.
• Wenn ein Basalultraschall weniger als 5 Follikel in beiden Eierstöcken zeigt.
• Wenn das antimüllerianische Hormon weniger als 1 ng/ml beträgt. Dieses Hormon liefert Informationen zur Beurteilung der Fruchtbarkeit der Patientin. Dieser Indikator gibt auch Aufschluss über die am besten geeignete Behandlung zur assistierten Reproduktion.
• Ein basaler FSH-Wert von mehr als 10 Mui/ml. Dies ist ein Wert, der zum einen auf ein geringes Ansprechen und zum anderen auf eine schlechte Eizellenqualität hinweist.
• Basales Östradiol größer als 50 pg/ml.
• Inhibin B-Werte unter 45 pg/ml. Eine sehr wichtige Information: vorzeitige Alterung der Eierstöcke.

Was kann eine geringe Reaktion der Eierstöcke bei einer Frau verursachen?

• Bei den meisten Fruchtbarkeitsproblemen ist das Alter ein Faktor, der über den Erfolg einer Schwangerschaft entscheidet. In diesem Fall gilt: Je älter Sie werden, desto weniger Eizellen sind vorhanden, und die Reaktion auf die Stimulation der Eierstöcke wird immer schlechter und nimmt ab.
• Wenn eine vorzeitige Alterung des Eierstocks stattgefunden hat.
• Aufgrund eines Autoimmunproblems, bei dem Antikörper gebildet werden, die eine endokrine Blockade verursachen.
• Endometriose ist eine der Krankheiten, die eine geringe Reaktion der Eierstöcke verursachen.

Vorteile der IVF bei geringer Eierstockreserve

Wenn eine Frau aufgrund einer geringen Ovarialreserve nicht schwanger werden kann, kann sie auf Behandlungen der assistierten Reproduktion wie die In-vitro-Fertilisation zurückgreifen, die ihr helfen, ihren Traum zu erfüllen. Dank solcher Methoden wird eine viel kontrolliertere Stimulation der Eierstöcke erreicht, wodurch eine größere Anzahl von Eizellen gewonnen wird, aus denen Embryonen entstehen, die in die Gebärmutter der Mutter übertragen werden können.

Dank der IVF werden also viel mehr Eizellen gewonnen, als sich im natürlichen Zyklus der Frau entwickeln würden, und es ist möglich, Eizellen von höherer Qualität auszuwählen, da eine geringere Follikelreaktion auch mit einer schlechteren Eizellenqualität verbunden ist.

Doch welche Behandlungen oder Verfahren können während der IVF durchgeführt werden, um die Reaktion der Eierstöcke der Patientin zu erhöhen? Eine Vorbehandlung mit Androgenen kann beispielsweise eine gute Möglichkeit sein, dies zu erreichen. Normalerweise werden sie mit transdermalem Testosteron oder DHEA durchgeführt, dem Hormon, das von der Nebenniere in unserem Körper produziert wird.

Es können auch mehrere Zyklen durchgeführt werden, um eine größere Anzahl von Eizellen zu gewinnen und damit die Chancen auf die Entstehung eines oder mehrerer hochwertiger Embryonen zu erhöhen. Dazu müssen die aus jedem Zyklus entnommenen Eizellen vitrifiziert und anschließend im Labor mit der ICSI-Technik befruchtet werden.

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